Preisverleihung 2024

Am 4. November 2024 hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern den Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis verlieben. Er ist inspiriert von der Zivilcourage Freiherr von Pechmanns, dem ersten gewählten Präsidenten der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. In der Zeit des Nationalsozialismus erhob er aus christlicher Überzeugung seine Stimme für Menschenwürde, gegen Rassismus und Antisemitismus. Damit hat er ein Beispiel gegeben, das auch heute motiviert, öffentlich und couragiert für ein christliches Bild vom Menschen einzutreten. "Erinnerungskultur ist wichtig für den Geist unserer Demokratie", sagte der Münchner Regionalbischof Thomas Prieto Peral in seiner Eröffnung. "Wir erinnern uns an die Opfer des NS-Terrors, damit uns immer wieder klar wird, welchen Wert unsere rechtsstaatliche Demokratie hat."

Die Jury hat den mit insgesamt 10.000 EUR dotierten Preis an folgende Preisträgerinnen und Preisträger vergeben: Einen Sonderpreis wird das Erinnerungs- und Demokratie-Projekt „Die Rückkehr der Namen“ des Bayerischen Rundfunks erhalten. Das Projekt wurde umgesetzt durch den Programmbereich BR Fernsehen, ARD alpha, 3sat unter Leitung des Stellvertretenden Programmdirektors Kultur Andreas Bönte und mit Unterstützung der Abteilung Public History der Landeshauptstadt München unter Leitung von Dr. Andreas Heusler. Die Projektgruppe „EKU Obermain & CO KC“ um Dr. Hubertus Habel wird für ihre Ausstellung „Da49, da 512: Züge in den Tod“ prämiert. Paula Lochte und Oliver Halmburger mit ihrem Team erhalten Preise für die Doppel-Einreichung von einem Fernseh-Dokudrama „Hitlerputsch 1923. Das Tagebuch der Paula-Schlier“ und einer zugehörigen Podcast-Serie „Paula sucht Paula“. Die Projektgruppe von Dr. Rainer Schulz, Stefan Diezinger und Karl-Heinz Seyerlein wird für ihre umfangreiche Quellen- und Materialsammlung „Die Partei ruft“ zur Geschichte der Stadt Leutershausen während der NS-Zeit ausgezeichnet. 

Synodalpräsidentin Dr. Annekathrin Preidel betonte in ihrem Schlusswort, wie aktuell das sei, was Wilhelm Freiherr von Pechmann zu seiner Zeit vorlebte: "Ignoranz ist keine Option. Im Gegenteil: Wir dürfen nicht aufhören, unbequeme Fragen an unsere Geschichte und Gegenwart zu stellen", mahnte Preidel. "Menschenwürde, Toleranz und Respekt stehen auf dem Spiel, und zwar heute, hier und jetzt, mitten in unserem Land."

Bei der feierlichen Preisverleihung sprachen Dr. h.c. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma sowie Dr. Armin Wouters, der Direktor des Erzbischöflichen Ordinariats München werden zu den Festgästen. 

Der Jury für den Wilhelm Freiherr von Pechmann-Preis unter dem Vorsitz der Synodal-Präsidentin Dr. Annekathrin Preidel und des Regionalbischofs Thomas Prieto Peral gehören auch Christina Flauder, Prof. em Dr. Harry Oelke, Klaus Schlicker, Dr. Axel Töllner und Sindy Winkler an.

 Bilder: ELKB/MCK

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